10 Jahre lang hat die kleine Jack Russel Hündin Lady ein behütetes Leben geführt, wurde verwöhnt, umsorgt und war der Lebensinhalt eines älteren Ehepaares. Vor 2 Jahren traf Lady und ihr Frauchen das Schicksal hart, sie verloren einen geliebten Menschen, den Ehemann der Frau und somit das Herrchen von Lady. Die beiden Damen rückten noch ein Stückchen mehr zusammen, denn das Leben musste ja irgendwie weiter gehen. Vor etwa 8 Wochen schlug das Schicksal ein zweites Mal zu, die Besitzerin der kleinen Hündin stürzte schwer und brach sich dabei auch mehrere Knochen. Ein langer Krankenhausaufenthalt und der Umzug in ein Pflegeheim folgte und Lady blieb alleine in der gemeinsamen Wohnung zurück.
Ein Nachbar versorgte die kleine Hündin so gut er konnte morgens und abends mit Futter, ging zwischendurch mit ihr spazieren und es wurde ermöglicht, dass Lady den Garten aufsuchen konnte, um ihre Geschäfte zu erledigen. 4 lange Wochen lebte die kleine Hündin so, mehr oder weniger alleine auf sich gestellt, ohne den gewohnten menschlichen Zuspruch, ohne streichelnde Hände und ohne die Liebe und Fürsorge, die sie bis dahin erhalten hatte, bis ihre Besitzerin bereit war, sich von ihr zu trennen, da sie nicht mit ins Pflegeheim genommen werden konnte. Uns treibt es Schauer über den Rücken und Tränen in die Augen, es ist unfassbar und nicht zu glauben, dass erst eine so lange Zeit ins Land gehen musste, bevor man Lady einen Platz in einer privaten Hundepension suchte, bis die Verhältnisse und der endgültige Verbleib der Hündin geklärt waren.
Lady zog somit um und kam jedoch vom Regen in die Traufe. In der Pension lief die kleine Hündin einfach so mit, die Aufmerksamkeit und Fürsorge, die ein älterer Hund in ihrem Alter erhalten sollte, blieb aus. Es wurde auch nicht nach ihrer Gesundheit gesehen, denn sonst wäre aufgefallen, dass im Laufe der Wochen aus einer propperen kleinen Hündin ein abgemagertes Hündchen geworden ist, das nur noch 2,5 Kilo auf die Waage bringt. Lady hat so desolate Zähne, dass sie das ihr angebotene Trockenfutter nur unter schweren Schmerzen fressen konnte, somit hat sie nur gerade so viel zu sich genommen, um nicht gänzlich zu verhungern.
Eine Verwandte und deren Freundin hat das Schicksal der Kleinen sehr berührt und sie haben Kontakt zu uns aufgenommen. Eilig wurden die Formalitäten erledigt und so konnte Lady am Freitagabend (18.12.2015), nach 5 Wochen Hundepension, endlich in eine Pflegefamilie ziehen. Direkt am Montag wird sie unserem Tierarzt vorgestellt, es wird ihr Blut kontrolliert, damit wir ausschließen können, dass die Organe nicht bereits unter dem massiven Gewichtsverlust in Mitleidenschaft geraten sind und es wird ein Termin zur Zahnsanierung gemacht, damit Lady zukünftig wieder schmerzfrei fressen und an Gewicht zunehmen kann. Bis dahin wird ihr das Futter in der Pflegestelle püriert, sie erhält viele kleine Mahlzeiten und nachdem der Dreck aus ihrem Fell gewaschen war, kam auch ein wirklicher Sonnenschein zum Vorschein.
Obwohl die letzten 8 Wochen für Lady ein Martyrium waren, ist ihr Name Programm. Sie ist entzückend, sehr freundlich allen Zwei-und Vierbeinern gegenüber, sie ist neugierig, anhänglich und liebenswert – eine Lady eben.
Wir danken der Pflegemama Frauke ganz herzlich, dass sie so kurz vor den Feiertagen der kleinen Lady ein wirkliches Weihnachtsgeschenk gemacht hat und sie ohne zu fragen bei sich aufgenommen hat. Wir werden weiter berichten und wenn Lady wieder ganz fit ist, die Zähne saniert sind, dann werden wir für sie auch sicherlich ein passendes Zuhause finden.
Lady wurde nach überstandenen Zahnsanierungen von ihrer Tierärztin adoptiert….