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Wir waren auf der Straße in Oldenburg…

Gestern, 11.12.2018 waren wir unterwegs, um die Straßenhunde in Oldenburg zu behandeln. Wir waren nervös, was, wenn keiner kommt, wenn wir geplant, organisiert und die Tierärztin Sabine Schultze umsonst aus ihrer Praxis fern geblieben ist, wir Essen, Trinken, warme Kleidung, Futter und Leckereien, aber auch warme Decken und Mäntelchen für die Tiere dabei haben, sie aber niemand abholen kommt…ein mulmiges Gefühl begleitete uns und nachdenklich machten wir uns auf den Weg nach Oldenburg.

Kaum angekommen und unsere Wagenkolonne gut sichtbar auf dem Vorplatz des Bahnhofs platziert, war unser erster Gast auch schon da. Überpünktlich, ihre beiden Hunde Hummel und Bruno im Schlepptau, stand das Punkermädchen vor uns, die wir im Vorfeld bereits mehrfach in Oldenburg angetroffen hatten. Endlich konnte sie das Herzgeräusch ihrer Hündin abklären lassen, das ihr viele Wochen Sorge gemacht hat. Noch lange hat sie bei uns gesessen, dem Treiben um uns herum zugesehen, bis sie dann irgendwann verschwunden war.

Mittlerweile hatte sich der Platz gefüllt mit Menschen und ihren Hunden und ihrer ganz eigenen Geschichte, die wir in den nächsten 3 Stunden erfahren durften. Der kleine JRT Elvis, etwas Zahnstein, ein bisschen Hüftgold, aber ansonsten gesund und munter, ein wirklich putziges Kerlchen, der sich unglaublich auf das Stückchen Wurst, in die wir die Wurmtablette gesteckt hatten, freute. Sushi, ebenfalls ein JRT Mix, 11 Jahre, schwere Hautprobleme und Gesäugetumore an beiden Milchleisten, die im Januar entfernt werden. Der große schwarze Labradormix Luke, der uns misstrauisch beäugte, aber mit seinem Menschen an seiner Seite gut zu untersuchen war. Die in die Jahre gekommene Honey, oder Aaron und Pauline, Chihuahua Kamo, unser kleinster Patient an diesem Tag, oder der misstrauische Spike, der selbst entschied, wann und wo er angefasst werden wollte. Tammy, das Bullimädchen, die ebenfalls Anfang Januar kastriert wird, da sie massive Probleme während der Läufigkeit zeigt. Die kleine Sunny, ein Pinscher Mix, ebenfalls mit Gesäugetumor, der im Januar operiert wird, aber auch Notfallmädchen Jule, die einen Tumor kurz vorm platzen hat, der noch zeitnah entfernt wird.

Es haben sich auch einige Menschen ohne Tiere eingefunden, die sich einen warmen Kaffee und ein Würstchen bei Stefan abgeholt und auch noch eine warme Winterjacke bei Maren und Mike gefunden haben. Gemeinsam hat man um uns umzu gesessen, Kaffee getrunken, erzählt, die Hunde haben sich ihre Leckereien schmecken lassen.

Wir haben 13 Hunde behandeln dürfen, 4 davon werden in den kommenden Wochen von uns in Oldenburg abgeholt, in unsere Tierarztpraxis gebracht und dort von ihren Tumoren befreit. Wir haben unglaublich nette Menschen kennenlernen dürfen, die uns zum Nachdenken angeregt und uns vor Augen geführt haben, dass Besitz auch durchaus Last bedeuten kann, denn nicht einer hat mehr von uns genommen, als er wirklich benötigt hat. Menschen, die geweint haben, als wir das Ok zur OP gegeben haben und einfach nur glücklich waren, dass sich ihrer Tiere angenommen wurde.

Polizei und Ordnungsamt haben uns besucht, sich aber lediglich einen Flyer abgeholt und uns viel Erfolg bei unserer Arbeit gewünscht, auch waren die Streetworker, Mitarbeiter vom Café CaRo und der Tiertafel Oldenburg vor Ort. Café CaRo hat auch alles, was an diesem Tag noch in unseren Autos übrig geblieben ist, von uns bekommen. Sie werden die Sachen in den kommenden Wochen noch an die Frau, den Mann und den Hund bringen.

WIR DANKEN von ganzem Herzen:

  • Kleintierpraxis Obenstrohe, Tierärztin Sabine Schultze die einen Tag das Praxisleben gegen die Straße eingetauscht und uns auch weiterhin bei der Behandlung der zu operierenden Hunde unterstützen wird
  • Der Tierärztin Stefanie K., die noch spontan dazu gestoßen ist
  • Der Firma CEVA, die uns mit Wurmkur, Floh und Zeckenschutz unterstützt und diese Medikamente alle gespendet hat, aber auch Regionalbetreuer Herr Göken, der sich privat für dieses Projekt eingesetzt und zusätzlich gesammelt hat
  • Stefan aus WST, der Würstchen und Kaffee gesponsert hat und sich mit uns auf die Straße gestellt hat
  • Der Bäckerei Hoppmann in Remels für die Brötchen
  • Allen Sach- und Futterspendern, ohne die dieser Tag so nicht möglich gewesen wäre: Galgo Info, Iris & Gerold, Frank, Susanne, Tierschutzverein Oldenburg, Inge, Beatrix, Ivonne & Andrea, Jutta, Christel, Hundeschule „Clevere Fellnasen“, Team & Teilnehmer

Aber auch allen Spendern, die uns finanziell unter die Arme gegriffen haben, damit wir die Behandlung und Weiterbehandlungen finanzieren können. Dieses Geld, 740,00 Euro, wird für die kommenden OP´S mehr als dringend benötigt und wir nehmen auch gerne weitere Spendengelder an.

  • Sabine, Marina, Ruth, Katja, Irene & Hanspeter, Stephanie, Tanja, Reiner, Rita, Sylvia, Tina, Bettine, Inge, „Tanzfabrik“ in Dormagen, Sonja, Heiner, Elke, Gisa & Robert.

Ein ganz besonderes Dankeschön an die Streetworker vor Ort und allen Menschen, die uns gestern besucht haben, aber auch an Maren und Mike, die mit besonders viel Herzblut dabei waren und wochenlang Klamotten und Futter sortiert und einzelne Taschen zum Mitnehmen gepackt haben.

Für uns ist klar, wir werden das Projekt wiederholen und freuen uns auch darauf. Für uns eine Herzensangelegenheit, denn neben dem Tierschutz in Spanien, mit unserem festen Partner dem Tierheim PROA in Madrid, möchten wir auch den Tierschutz in Deutschland nicht außer Acht lassen und uns auch immer wieder hier engagieren.

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