…und mit den Feiertagen klopften auch einige deutsche Notfälle bei uns an. Allein gestern erreichten uns zwei Hilferufe von Tierfreunden, die besorgt waren um das Schicksal von insgesamt 3 Hunden, deren Besitzer verstorben waren. Als wir die Einzelheiten erfuhren, waren wir sprachlos. Von Menschlichkeit, Fürsorge und Respekt für das anvertraute Lebewesen ist trotz des nahenden Osterfests bei diesen Erben herzlich wenig zu spüren.
Im ersten Fall handelt es sich um einen Jack Russel-Rüden, dessen Herrchen verstorben ist. Hier konnten wir leider bisher nicht helfen, da die Erbin uns auch nicht nur ansatzweise Auskunft zu dem Rüden geben konnte und wollte. Einziger Hinweis: Vater war ein Messie, mit dem sie deshalb keinen Kontakt mehr hatte, und der Hund muss nun einfach nur „weg“, da die Lebensgefährtin, die noch immer im Messiehaus wohnt, eine Frist zur Abholung des Hundes gesetzt hat. Der Rüde wird noch vor den Feiertagen den Weg ins Tierheim antreten, da auch wir so schnell keinen adäquaten Einzelplatz für ihn finden konnten, um sein Wesen zu beurteilen und nach einem neuen Zuhause für ihn Ausschau zu halten.
Das Traurige daran ist, dass der alte Streit mit ihrem nun verstorbenen Vater höher gewichtet als das Wohlergehen des zurückgebliebenen Hundes und die damit verbundene Zeit, den Hund ein wenig kennenzulernen, dann wäre ihm der Weg ins Tierheim vielleicht erspart geblieben.
Besonders traurig verhielt es sich im zweiten Fall. Hier ging es um zwei Dackeldamen, deren Besitzer ebenfalls verstorben ist. Die bisher überaus liebevoll versorgten und gepflegten Hunde waren laut der besorgten Nachbarn seit 14 Tagen in der Wohnung, isoliert in einem Zimmer, des verstorbenen Besitzers sich selbst überlassen und wurden nur zweimal täglich von einer Familienangehörigen gefüttert. Die Nachbarn waren auf die zurückgelassenen Hunde aufmerksam geworden, so dass sie den Tierschutz und den Amtsveterinär auf die Misere der armen Dackelchen aufmerksam machten. Ein großes DANKE an die Nachbarn des verstorbenen Herrn, diese Art der Fürsorge für den Nächsten, und sei es auch „nur“ ein Hund, ist ja heute leider nicht mehr selbstverständlich. Gott sei Dank konnten wir hier umgehend tätig werden und noch am selben Tag holte eine Pflegestelle die beiden Dackel dort ab. Unsere Pflegestelle hat die armen Hunde mit nach Hause genommen, wo sie sich sofort integriert haben und glücklich jede Liebkosung genießen.
Und wenn sie sich gut eingewöhnen, wovon wir im Moment ausgehen dürfen, werden sie dort auch schon für immer bleiben. Wir sind unendlich froh, dass diese beiden Nasen nun nicht mehr in einer verlassenen Wohnung einsam und hoffnungslos auf die Rückkehr ihres Herrchens warten müssen.
Ebenfalls Bauschmerzen bereitet uns ein Schäferhundmix, der seit Monaten auf einem abgeschirmten Gelände an der Kette gehalten wird und scheinbar „in erfahrene Hände“ abgegeben werden soll. Seine Besitzer bieten ihn wohl seit Monaten an wie sauer Bier, jedoch ohne Erfolg. Nun sind wir auf sein Schicksal aufmerksam gemacht worden und versuchen gerade, nähere Informationen zu bekommen, um dann –hoffentlich- eine Lösung für den großen Gesellen zu finden.
Für Ida und Bienchen fand sich schnell ein geeignetes Zuhause.