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Wenn (fast) alle wegsehen ……

Ende September dieses Jahres gelangte erneut ein Fall von Animal Hoarding ans Tageslicht. In der Nähe von Huelva, Andalusien, wurden in einem Haus die Kadaver von 18 Hunden und fünf überlebende Hunde in beklagenswertem gesundheitlichen Zustand aufgefunden.

Ob die Besitzerin zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben nicht mehr in der Lage war, einzuschätzen, wie weit ihre Kräfte und finanziellen Möglichkeiten reichen, um Hunde zu retten und ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen oder ob sie immer schon krankhaft Hunde einsammelte, ohne ihnen je gerecht werden zu können, ist uns nicht bekannt. Der Vorsitzende eines regionalen Tierschutzvereines gibt an, dass der Fall der Frau seit Jahren bekannt und auch den zuständigen Behörden gemeldet gewesen sei, ohne dass diese etwas unternommen hätten.

Das Ergebnis sind 18 tote und fünf derzeit noch völlig verstörte Hunde, die umgeben von den Kadavern ihrer Artgenossen, Exkrementen, Schmutz und Unrat ihr Leben fristen mussten. Ob diese fünf überlebenden Hunde ihr Entkommen aus diesem Martyrium den Sanitätern zu verdanken haben, die nach einem Sturz der Besitzerin ins Haus kamen und nicht wegsahen oder einem Familienangehörigen, der bei Tierschützern auf die Zustände hinwies, bleibt unklar, da die Presseberichte hier in ihren Angaben voneinander abweichen.

Es ist im Grunde auch völlig unwichtig. Was bleibt ist das Entsetzen beim Anblick der Bilder und den Gedanken an das Leid der Tiere sowohl der elendig gestorbenen als auch der überlebenden, die zum Teil in viel zu engen Käfigen, zum Teil im Haus frei herumlaufend, zum Teil abgemagert und zum Teil krankhaft verfettet aufgefunden wurden, da sie sich ihr Futter im Haus wohl selber suchen mussten und dies sich auf Süßigkeiten und andere völlig ungeeignete Lebensmittel beschränkte. Was bleibt ist die Fassungslosigkeit darüber, dass die bei den zuständigen Behörden angestellten Menschen wohl jahrelang weggesehen und dem Leid der Tiere, aber auch der Besitzerin, keinerlei Bedeutung beigemessen haben. Was bleibt ist die Hoffnung, dass Daya, die von Minerva in der PROA aufgenommen wurde, und die vier weiteren überlebenden Hunde, die von anderen Tierschutzorganisationen in Madrid übernommen wurden, es erleben dürfen, dass das Leben so ganz anders, stress- und angstfrei und behütet sein kann.

Was bleibt ist leider insbesondere die Gewissheit, dass es wieder geschehen wird bzw. dass es gerade jetzt, in diesem Augenblick in vielen „zivilisierten“ Teilen der Welt geschieht, dass Hunde, Katzen oder andere Tiere aus krankhafter Sucht nach dem Gefühl, ich rette Tiere, ein grauenhaftes Leben und allzu oft einen grauenhaften Tod erleiden müssen. Was bleibt ist der dringende Appell: nie wegsehen, immer mitfühlen und mitdenken, um das zu tun, was sowohl diesen so gequälten Tieren als auch den betroffenen Menschen helfen kann. (UB)

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